15..5.2016

Hallo Herr Dressel,

irgendwie finde ich Ihre Behauptungen über die Eltern oftmals sehr weit hergeholt.

Sie pauschalieren und bleiben Beweise schuldig. Was macht Sie so sicher, dass immer die Eltern verantwortlich sind, wenn Kinder ausflippen oder andere Menschen angreifen. Haben nicht auch Peergroups großen Einfluss auf die Kinder? In diesem Fall können es sicherlich nicht die Eltern sein, die ihre Kinder in eine gewisse Richtung beeinflussten. Oder?

Gruß

O.G.

 

MD: Wenn man die Geschichte, wie allgemein üblich, von hinten aufzäumt, könnte man durchaus Ihrer Ansicht sein. Aber die Lebensgeschichte eines Menschen beginnt niemals am Ende, niemals in der Mitte, sondern immer am Anfang. Was für Beweise bin ich Ihrer Meinung nach schuldig geblieben? Dass das kindliche Gehirn in den ersten drei Lebensjahren grundlegend geprägt wird, im Guten wie im Schlechten? Die Beweise dafür liegen schon seit langem auf dem Tisch. Nur weil Sie es niemals gewagt haben, auf diesen Tisch zu schauen, heißt das nicht, dass diese Beweise nicht existieren. Und eigentlich trägt jeder Mensch die Beweise in sich selbst. Insofern ist das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Peergroup immer eine Folgeerscheinung oder eine Präferenz aufgrund der primären Prägungen. Falls Sie ernsthaft die Fakten in Frage stellen wollen, kann ich das nur als Ihre kindliche Hörigkeit gegenüber Ihren gefühlspervertierten Eltern deuten. Offenbar mussten Sie als Kind im elterlichen Unsinn stets einen Sinn erkennen. Wenn Ihre Eltern Sie wirklich geliebt hätten, dann würden Sie meine Artikel auf dieser Webseite als Binsenweisheiten auffassen. Dann würden Sie ausdrücklich die liebenden Eltern und deren fühlende Kinder als Gegenbeispiel zum allgemein herrschenden destruktiven zwischenmenschlichen Umgangs hervorheben.