17.4.2014

Partnerschaft
gestern hat mein lebensgefährte wieder einmal den wunsch geäußert das ich doch mal ein aufreizendes wäschestück tragen könnte, und hat mir dann auch gleich ein von ihm gekauftes präsentiert. es war reizwäsche von der ganz primitiven sorte. es macht mich hochaggressiv und ich fühle mich absolut unsensibel behandelt. ja, sicher hat es was mit dem mißbrauch zu tun. aber auch wenn. ich finde es billig und fühle mich nur benutzt als wichsvorlage für ihn. noch schlimmer ist das ich es überhaubt nicht verstehe wie er darauf kommt ICH solle das anziehen. ich versteh auch nicht was es ihm bringt. ich hasse ihn dafür. das ist doch so entwürdigend. er will sich nicht mit meiner mißbrauchsgeschichte befassen weil ihn das wie er sagt überfordert. er lässt mich damit allein und dann soll ich ihm mit scharfer nuttiger wäsche anheizen-das ist doch das allerletzte was ich brauchen kann.

K.L.

MD: Sie schreiben, Sie hassen Ihren Partner dafür, dass Sie Reizwäsche, die Sie als billig und entwürdigend empfinden, für ihn anziehen sollen. Damit drücken Sie Ihr Unbehagen unmissverständlich aus. Dennoch ist dieser Mensch, der in Ihnen dieses Unbehagen verursacht, Ihr Partner. Sie müsste es deshalb zutiefst erschrecken, wie wenig Sie Ihren Partner kennen und wie wenig Ihr Partner Sie kennt. Sie beide kennen also wichtige Eigenschaften voneinander nicht. Ihr Partner will sich sogar mit Ihrer Missbrauchsgeschichte nicht befassen. Können Sie sich vor diesem Hintergrund vorstellen, mit so einem Menschen aus Liebe zusammen sein zu wollen? Sicherlich nicht. M.E. liegt das einander Vorbeileben daran, weil das Kind nur die guten bzw. liebenden Eltern erinnert. All die von den geliebten Eltern erlittenen Misshandlungen wurden von ihm in gerechte Strafen umgedeutet, die wegen seines schlechten Betragens notwendig waren. Dieser erlernte Irrsinn führt später dazu, sich als Erwachsener einen Partner auszusuchen, der zwar die Hoffnung auf Liebe auslöst, aber sie in Wirklichkeit nicht geben kann.