13.2.14

Hallo Herr Dressel!

Durch einen Beitrag hier angeregt, habe ich heute im Morgengrauen, weil ich nicht mehr schlafen konnte, einiges zu der extremen sexualisierten Gewalt, die ich durch meine Eltern erfahren habe, aufgeschrieben.

Ich habe immer Probleme damit gehabt, das was ich erlebt habe, als sexuellen Missbrauch zu definieren und es ist bis in die jüngere Gegenwart immer wieder vorgekommen, dass Therapeuten, das was ich erlebt habe, als „nicht gesichert“ oder als unwahr abgetan haben. Meine Mutter hat vor einigen Jahren massive Drohungen ausgesprochen, um mich mundtot zu machen (darüber vielleicht an anderer Stelle mehr).

Also, mein Vater hat mich wegen irgendwelcher Belanglosigkeiten immer wieder wie besinnungslos verprügelt und hat sich sexuell daran hochgezogen. Ich konnte es spüren, welch sadistische Lust es ihm bereitete. Es ist auch oft vorgekommen, dass beide Eltern über mich hergefallen sind und auch da habe ich gespürt, dass ihnen das wahrscheinlich mehr gab, als das was sie im Bett zusammen erlebten.

Durch Träume und Flashbacks erschließe ich mir, dass mein Vater, als ich klein war, und mangels eines eigenen Betts bei meinen Eltern schlafen musste, sich jahrelang neben mir einen runtergeholt hat, wenn meine Mutter Nachtschicht hatte.

Wenn meine Mutter dann nach Hause kam, holte sie mich unsanft aus dem Bett, schmiss mich auf die Couch im Wohnzimmer, machte das Licht an und fing sich in aller Gemütsruhe an zu waschen, was ich mir todmüde und in aller Ausführlichkeit ansehen musste.

In der Pubertät ist mir meine Mutter immer ins Bad nachgegangen, um meinen Körper zu betrachten. Aus dieser Zeit ist mir auch ihr starrer lüsterner Blick in Erinnerung.

Als ich mit 15 Jahren einmal Besuch von zwei übrigens total schüchternen Nachbarjungs hatte, ist mein Vater in mein Zimmer gestürmt, hat geschrieen: „Hier riecht’s ja wie im Puff“, und dass er mir die Zigarette in den Hals schlagen würde.

Das ist ein Teil der Dinge, die ich erlebt habe. Und es sind diese Dinge, für die ich mein Leben lang mit Schweigegebot belegt worden bin. Es wurde gesagt, dass ich verrückt bin, dass ich lüge, dass das gar kein Missbrauch war, dass mein Papi ein guter Papi war und dass ich kein Recht hätte, Du-Botschaften über ihn zu verbreiten (letzteres habe ich vor sechs Wochen aus dem Mund einer „guten“ Bekannten gehört).

Aber durch Euch und Eure Erfahrungen habe ich erfahren, dass meine Erlebnisse sexueller Missbrauch waren und dass ich das Schweigegebot nicht mehr einhalten werde.

Gruß

R.R.

MD: Es ist gut zu hören, dass Sie Ihre Erinnerungen aus der Kindheit ernst nehmen und sich nicht zur Blindheit und zum Schweigen durch sogenannte Experten oder durch andere gefühlspervertierte Menschen verdonnern lassen. Hierzu möchte ich auf meinen Beitrag Die sogenannten Experten verweisen. Hören Sie nicht auf Menschen, die noch nicht einmal die Fakten wahrnehmen können. Sie werden außer hier noch andere Menschen finden, die Sie ernst nehmen und darin unterstützen, Ihre erinnerten Wahrnehmungen aus der Kindheit als das anzusehen, was sie sind: eine entsetzliche Demütigung. Sie werden sehen, dass Sie sich heute die Menschen aussuchen können, die Ihnen gut tun und Ihnen niemals so etwas Schreckliches antun würden.