23.7.2016

Lieber Herr Dressel,

lassen Sie sich nicht von Meinungen anderer Menschen, die ihre grausige Kindheit als schönes Märchen in Erinnerung aufbewahrt haben, unterkriegen. Sie selbst bringen doch sehr verständliche und nachvollziehbare Antworten solchen Menschen entgegen und haben völlig Recht, wenn Sie sagen, wir alle wollen Spaß und Freude im Leben haben. Wer das nicht versteht, hat seine schlimme Kindheit als das Selbstverständlichste der Welt verinnerlicht und erwartet unbewusst immer das Schlimme, gegen das er sich behaupten muss. Wenn solche Menschen wirklich von ihren Eltern geliebt worden wären, dann würden sie Sie wegen Ihrer einfühlsamen Analysen ausdrücklich loben. Machen Sie weiter. Ihre Ausführungen zu aktuellen Geschehnissen finde ich äußerst interessant und anregend, sich darüber weitere Gedanken zu machen.

 

Ganz herzliche Grüße

W.M.

 

M.D. Mich enttäuscht es natürlich sehr, wenn ich ganz offensichtlich falsch verstanden werde. Aber das ist nur zu verständlich, wenn man Ihre zutreffenden Aussagen betrachtet. Die Menschen, die mich falsch verstehen, sind tatsächlich unbewusst davon getrieben, ständig auf der Hut sein zu müssen, wenn es um zwischenmenschliche Begegnungen geht. Sie fühlen sich oft auf unerklärliche Weise von ihrem Gegenüber angegriffen. Sie merken nicht, dass das Ständig-auf-der-Hut-sein-Müssen aus ihrer frühen Kindheit entstammt, als ihre Eltern sie meist völlig unvorhersehbar mit Gleichgültigkeit und Übergriffen traktierten.