Forschung

 

Ich präsentiere hier eine Sammlung von Forschungsergebnissen verschiedener wissenschaftlicher Fakultäten, die die ersten Lebenser­fah­rungen und deren Folgen für das spätere Leben zum Thema haben. Dabei stehen die Fragen im Vordergrund, inwieweit Verwahrlosung und Gewalt in der frühen Kindheit Folgen auf die Entwicklung des Gehirns haben und was für ein späteres Verhalten sich daraus entwickelt. Hierbei darf allerdings nicht das Ursache-Wirkung-Prinzip auf den Kopf gestellt werden, wie es meistens der Fall gerade unter Fachleuten ist.

 

Es wurde in der Hirnforschung mittlerweile zur Gewissheit, dass aufgrund der frühen desaströsen Erfahrungen in der Kindheit Läsionen u. a. im ventromedialen Stirnbereich des Neocortex entstehen. Der ventromediale Stirnbereich des Neocortex ist für das Gefühl zuständig. Hier werden Emotionen mit Lebenserfahrungen gekoppelt. Die dort entstehenden Läsionen korrelieren mit einem negativ verän­derten zwischenmenschlichen Verhalten. Mangelndes Einfühlungsvermögen, sowie kognitive und somatosensorische Störungen sind Beispiele dafür.

 

Molekularbiologen beschreiben die hormonalen Veränderungen. Sie erforschen u. a. die Auswirkungen des durch frühe sozialisatorische Deprivationen ausgelösten Stresses, der für die Produktion von bestimmten Hormonen verantwortlich ist und eine signifikant verminderte Entwicklung von Dendriten im Gehirn des Kindes zur Folge hat. Eine signifikant verminderte Entwicklung von Dendriten schadet der Kognition auf drastische Weise.

 

Anthropologen und Primatologen kommen durch interspezifische Vergleiche zwischen den von ihnen untersuchten Menschen, Menschenaffen und Tieren zu eindeutigen Ergebnissen, die destruktives Verhalten erklären. In Bezug darauf möchte ich ausdrücklich auf die Bonobos hinweisen. Ihr friedfertiges und solidarisches Verhalten scheinen die herkömmlichen Theorien über Kultur auf den Kopf zu stellen. Bei ihnen existiert kein Alphamänn­chen, das sich durch dominantes Verhalten zum unangefochtenen Anführer einer Gruppe macht, obwohl auch bei ihnen Geschlechtsdimorphismus existiert.